Informationen für Bürgerinnen und Bürger
An den Universitätskliniken in Baden-Württemberg - Tübingen, Heidelberg, Ulm und Freiburg - wurden Zentren für Personalisierte Medizin aufgebaut. Entscheidend dabei sind drei Aspekte: die digitale Vernetzung untereinander, ein effektives Konzept zur Einbindung kleinerer und abgelegener Krankenhäuser sowie eine geeignete Plattform zur Information und Teilhabe der Patientinnen und Patienten. Diese drei Ansätze sollen im Projekt pmPortal durch die Schaffung eines gemeinsamen Internetportals umgesetzt werden, das zum einen unabhängige Informationen zur PM bereitstellt, zum anderen der Patientenzuweisung an die Zentren und im Hintergrund dem Datenaustausch zwischen den Zentren dient.
Was soll mit dem Angebot erreicht werden?
Mit der Ausweisung der Zentren für Personalisierte Medizin in Baden-Württemberg ist die Personalisierte Medizin (PM) bereits in der Krankenversorgung angekommen. Die gemeinsame Initiative pmPortal soll dabei die qualitätsgesicherte und abgestimmte Weiterentwicklung der Personalisierten Medizin sicherstellen und damit gleichzeitig den landesweiten Zugang zu dieser neuen Form der Versorgung und die Teilhabe hieran für alle Patientinnen und Patienten ermöglichen.
Welchen Nutzen haben Bürgerinnen und Bürger durch das Angebot?
- Informationen über die Personalisierte Medizin
- transparentes, kontrolliertes und zusammengefasstes Angebot qualitätsgesicherter Leistungen
- Aufbau einer vernetzten, regionalen Versorgungsstruktur für die Personalisierte Medizin
- standortübergreifendes Register zur Qualitätssicherung und Forschung
- perspektivisch: neue Behandlungsmethoden
Wie kann das Angebot genutzt werden?
Das pmPortal wird als öffentlich zugängliche Webseite verfügbar sein. Die Informationen über die Angebote der Zentren für Personalisierte Medizin sowie die möglichen Zugangswege stehen damit allen Interessierten zur Verfügung. Zudem sind an allen Zentren konkrete Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, sogenannte Lotsen, erreichbar, die sowohl für Anfragen von Patientinnen und Patienten als auch von Zuweisenden bereitstehen.
Im Rahmen der Kooperation im regionalen Netzwerk ist ein interner, geschützter Bereich des pmPortals vorgesehen, der den Informationsaustausch und der Anmeldung von Patientinnen und Patienten an den Molekularen Tumor Boards (Zusammenschluss von Expertinnen und Experten) ermöglichen soll.
Informationen für professionelle Akteure
Welchen Nutzen haben Leistungserbringende durch das Angebot?
- Die Molekularen Tumor Boards (MTB) ermöglichen auch peripheren Häusern oder niedergelassenen Onkologinnen und Onkologen PM-Ansätze nach der Beratung durch das Expertengremium anzubieten.
- Die harmonisierten Abläufe im Rahmen der Zentren für Personalisierte Medizin (ZPM) erleichtern die abgestimmte Therapieempfehlung in den MTB auf einer evidenzbasierten Grundlage.
- Qualitätssichernde Maßnahmen im Verbund ermöglichen die Nutzung diagnostischer Analysen der Verbundpartner.
- Der landesweite ZPM-Verbund erleichtert die Initiierung multizentrischer Studien und somit den Zugang zu experimentellen Ansätzen.
Wie könnte eine Übertragung des Ansatzes in andere Fachgebiete / Regionen gelingen?
Die Personalisierte Medizin ist per se eine fachübergreifende Disziplin. Als zweites Fokusfeld ist nach der Onkologie die Ausweitung der Konzepte auf entzündliche Erkrankungen vorgesehen. Molekulare Entzündungsboards sollen entsprechend der MTB eingeführt werden. Dies ist für alle Fachgebiete möglich, in denen molekulare bzw. individuelle Eigenschaften eine Rolle spielen.
Ein stufenweiser Roll-Out im Sinne regionaler Verbünde, ausgehend von den vier ZPM-Standorten, ist bereits in Vorbereitung.