„Telemedizin & Delegationsmodelle bieten große Chancen die ärztliche Versorgung sicherzustellen – Wir sollten sie nutzen!“

 

 

Delegation von Leistungen der haus- und fachärztlichen Versorgung

„Delegation ist eine Chance Ärzte- und Fachkräftemangel entgegenzuwirken“

 

 

„Gerade ältere Menschen werden sehr schnell die Vorteile der medizinischen Versorgung in der Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegediensten erkennen!“

 

 

Delegation von Leistungen der haus- und fachärztlichen Versorgung an Pflegefachkräfte unter Einbezug der ambulanten Pflegedienste

Informationen für Bürgerinnen und Bürger

In dem Angebot sollen die organisatorischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Bedingungen einer möglichen Delegation von (ärztlichen) Versorgungsleistungen an ambulante Pflegedienste abgeklärt werden. Die ambulanten Pflegedienste sind bereits heute in der Fläche in vielen Haushalten von chronisch erkrankten Patientinnen und Patienten tätig. Die Knappheit an ärztlichen Ressourcen wird zukünftig weiter dazu führen, dass zunehmend Aufgaben delegiert werden müssen. Es soll evaluiert werden, ob Angehörige anderer Gesundheitsberufe delegierbare Leistungen der haus- und fachärztlichen Versorgung übernehmen können. Zusätzlich sollen im Rahmen des Angebotes die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation inkl. einer telemedizinischen Sprechstunde evaluiert werden.

Was soll mit dem Angebot erreicht werden?

Im Jahr 2018 hat ein Viertel der vom Gesundheitsamt befragten Hausärztinnen und Hausärzte im Landkreis Konstanz angegeben, bereits über 65 Jahre alt zu sein, 40 Prozent werden nur noch maximal fünf Jahre ihre Berufstätigkeit ausüben. Zur Gewinnung von Nachfolgerinnen und Nachfolgern ist die Schaffung möglichst guter Arbeitsbedingungen unerlässlich. Ziel des Projektes ist es, absehbare Versorgungsprobleme unter Zuhilfenahme telemedizinischer Infrastrukturen zu vermeiden oder zu verringern.

Welchen Nutzen haben Bürgerinnen und Bürger durch das Angebot?

  • Medizinische Versorgung in der häuslichen Umgebung der Patientinnen und Patienten ohne zusätzliche Kosten
  • Einsparung von Wegzeiten und Kosten für den ärztlichen Hausbesuch
  • Vermeidung der Wartezeiten bei der Ärztin/ beim Arzt
  • Vermeidung oder Minimierung der Ansteckungsgefahr in einem Wartezimmer
  • Weniger Stress und Aufregung für die Patientin oder den Patienten
  • Zukunftsfähige Sicherstellung der medizinischen Versorgung als Ergänzung zu bestehenden Systemen (kein Ersatz des direkten Arzt-Patientenkontaktes)

Wie kann das Angebot genutzt werden?

Die Nutzung des Angebotes erfordert keine besonderen Anforderungen seitens der Bürgerinnen und Bürger. Diese werden vom ambulanten Pflegedienst aufgesucht und im Rahmen des Besuchs können definierte, ärztlich delegierbare Leistungen erbracht werden. Sowohl bei den Pflegediensten als auch bei den Ärztinnen und Ärzten müssen die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, damit eine digitale Kommunikation untereinander möglich ist. Dies beinhaltet telemedizinische Geräte, Software und die Netzabdeckung der Region.

Informationen für professionelle Akteure

Welchen Nutzen haben Leistungserbringende durch das Angebot?

  • Schaffung einer erleichterten Kommunikation(-splattform) zwischen Pflegediensten und Ärztinnen und Ärzten
  • Zeiteinsparungen durch die verbesserte Kommunikation
  • Begegnung der knappen ärztlichen Ressourcen-> mehr Zeit für Patientinnen und Patienten in der Praxis
  • Einsparung von Wegzeiten
  • Verbesserung der Behandlung durch intersektoralen Einsatz von Pflegedienst und Ärztin bzw. Arzt
  • „Weg ebnen“ für den Einsatz von Telemedizin, Erhöhung der Akzeptanz bei der Bevölkerung
  • Aktive Mitgestaltung von innovativen unterstützenden Modellen der ärztlichen Versorgung

Wie könnte eine Übertragung des Ansatzes in andere Fachgebiete / Regionen gelingen?

Eine Übertragung der Projektergebnisse auf andere Landkreise ist möglich. In vielen Landkreisen sind vergleichbare Strukturen (hausärztliche Versorgung, Verfügbarkeit ambulanter Pflegedienste in der Fläche) als auch Herausforderungen (Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung in ländlichen Gebieten) vorhanden. Lösungsansätze für diese Herausforderungen sind in vielen Fällen übertragbar.